Kunst ist etwas besonderes
  Pieter Brueghel der Jüngere
 

Pieter Brueghel der Jüngere [ˈbɾøːɣəl] (* 1564/65 in Brüssel; † 1637/38 in Antwerpen), genannt Höllenbrueghel, war ein flämischer Maler.

Am 22. Mai 1601 wird sein Alter mit 36 Jahren, am 10. Oktober 1636 mit 72 Jahren angegeben. Er muss also 1564 oder in den ersten Monaten des Jahres 1565 geboren sein.

Leben

Pieter II. war der älteste Sohn von drei Kindern des berühmten Pieter Brueghel der Ältere (Bauernbrueghel), und dessen Frau Mayken Coecke van Aelst. Nach dem Tode der Mutter 1578 werden die Kinder Pieter II., Jan Brueghel der Ältere (der spätere Blumenbrueghel) und die Schwester Marie (über deren Leben nichts bekannt ist), von der Großmutter Mayeken Verhulst Bessemers aufgezogen. Diese Großmutter war, wie Carel van Mander berichtet, Malerin, so dass sie die beiden Jungen mit großer Wahrscheinlichkeit in diesem Metier ausbildete. Nach 1578 siedelt die Familie nach Antwerpen über, und Pieter II. wurde 1584/1585 in den Liggeren der St. Lukasgilde als Sohn eines Meisters unter dem Namen Pieter Brueghel und als selbständiger Meister eingeschrieben.

Ob seine Lehre im Atelier des Landschaftsmalers Gillis van Coninxloo oder eines anderen Malers ähnlichen Namens stattgefunden hat, ist ungewiss. Anfang 1585 verlässt Gillis van Coninxloo Antwerpen und siedelt nach Deutschland über. Pieter hätte also gut in der Zeit von 1579/1580 als 14- bis 15-Jähriger die Lehre bei ihm beginnen können.

Pieter Brueghel d. J.: Le paiement de la dîme

Pieter Brueghel d. J.: Le paiement de la dîme

Am 5. November 1588 heiratete er Elisabeth Goddelet. Trauzeuge ist Hans Snellinck. Aus dieser Ehe stammen sieben Kinder, der älteste Sohn, ebenfalls Pieter genannt und spätere Maler, wird am 6. Juli 1589 in der Kirche Saint André getauft, und im Jahr 1608 als Meister in die St. Lukasgilde aufgenommen. Von 1588 bis 1626 vermelden die Liggeren neun Lehrlinge. Die meisten davon sind unbekannt, drei aber haben sich in der flämischen Kunstszene einen eigenen Namen gemacht:

1599 beginnen folgende Schüler ihre Ausbildung bei Pieter Brueghel d. J.:

Trotz seiner großen Schaffensfreude scheint der Maler wenig finanziellen Erfolg gehabt zu haben, im Gegensatz zu seinem Bruder Jan I., der durch seine Kunst zu einem reichen Mann wurde. Pieter, der nie ein eigenes Haus besaß, ist immer wieder in Geldschwierigkeiten, die ihn aber nicht von der Arbeit abhalten. Bis ins hohe Alter von 73 oder 74 Jahren malt er seine Bilder. Am 27. Februar 1612 kauft der Bruder Jan I. ihm den Rest seines Erbes ab.

Sein Verhältnis zur Familie muss gut gewesen sein, denn nach dem Tode des Bruders Jan I. 1625 ist Pieter II. zusammen mit dem Maler Abraham Janssens Trauzeuge bei der Hochzeit seines Neffen Jan Brueghel der Jüngere II., dem ältesten Sohn von Jan I., der die Werkstatt des Vaters nach dessen Tod übernommen hatte. Pieter II. muss um den Jahreswechsel 1637/38 gestorben sein, denn 1638 taucht sein Name in den Liggeren in der Rubrik „Recette des dettes mortmaires“ auf. Im selben Jahr starb auch seine Frau Elisabeth Goddelet.

Brueghel - Stil

Nach Carel van Mander „Het Schilderboeck“ (Buch der Maler) soll er mit viel Talent die Gemälde seines Vaters kopiert haben. Pieter II. übernimmt die Hauptrolle mit seiner Produktion, drängt alle anderen an die Seite. Er beherrscht den Brueghel- Stil perfekt, ist handwerklich gut geschult, wahrscheinlich von den Großeltern Pieter Coecke van Aelst und Mayeken Verhulst Bessemers und dem Landschaftsmaler Gillis van Coninxloo (1544-1607), ist begabt für die vereinfachende, manchmal karikaturhaft überspitzte Genremalerei; niemals malt er eine Blume wie sein Bruder Jan I., aber Menschen im Stil des Vaters in ganz eigenen, eigenartigen Landschaften.

 
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